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Zurück Erstellt von Malin Arend

Das Kemper-Gebäude und amm – ein Blick auf die Geschichte der Leopoldstraße 50

Gerade im Sommer sind wir dankbar für das Gebäude, in dem unsere Agentur Zuhause ist, da es uns bei den heißen Temperaturen draußen zumindest verhältnismäßig kühl hält. Daher ist es nur recht, dem historischen Bau einen kleinen Blog-Post zu widmen.

Viele Lemgoer:innen erinnern sich noch daran, dass das Gebäude an der Leopoldstraße 50 früher mal einen Steinbildhauermeister beherbergte. Da, wo jetzt seit ein paar Jahren die Buchstaben „amm“ prangen, stand damals noch „Kemper“. Gustav Kemper hatte hier seine Ausstellungshalle und Werkstatt für Friedhofskunst, die 1931/32 nach Plänen des Lemgoer Architekten Ernst Pethig für ihn errichtet und 1947/48 und 1959/60 noch einmal erweitert wurden.
 

Gebäudezeichnung von Ernst Pethig

Das Gebäude im Stil von Bauhaus und Neoklassizismus

Das Gebäude gilt als eines der wenigen klaren Beispiele der sogenannten Bauhaus-Architektur in Lemgo: minimalistisch, kubisch, liegende Fensterbänder, sachlich und dabei mit einem hohen Gebrauchswert. Die schlichten, geraden Formen mit den säulenartigen Pfeilern und der hohen, nach Westen hin geöffneten Ausstellungshalle erinnern dabei außerdem an den Neoklassizismus. Die auffälligen, runden Fenster fügen dem Ganzen ein charakteristisches Element des Architekten hinzu. Zweifelsohne ist das Gebäude etwas Besonderes und bleibt auch Nicht-Architekturkennern im Gedächtnis. Um das Werk von Ernst Pethig zu bewahren, steht es mitsamt der Grundstückseinfriedung unter Denkmalschutz.

Kleine und große Veränderungen in der Leopoldstraße 50

Die Sanierung des Gebäudes vor dem Einzug unserer Agentur hätte dem Architekten und Maler Pethig gefallen. Er war dafür bekannt, historische Gebäude so wiederherzustellen und umzubauen, dass ihre Möglichkeiten den Bedürfnissen der Nutzenden entsprachen, gleichzeitig aber ihre ursprüngliche Gestalt erhalten blieb.

Unser Gebäude mit Geschichte hat sich nicht allzu viel verändert – gleichzeitig aber auch sehr. Es wirkt modern, hell und seriös. Aus ockerfarbenem Anstrich ist Weiß, aus Holztüren sind welche aus Glas geworden, die offene Halle ist mit einer Glasfront verschlossen. Soweit der Denkmalschutz es zulässt, haben wir unser Gebäude Ende 2016 für den Einzug der Agentur energetisch saniert, wo wir können: von der Installation von LEDs, um unsere Beleuchtung effektiv und energiesparend zu halten, bis zur neuen Isolierung, damit die Wärme im Winter drinnen und im Sommer draußen bleibt und der Energieverbrauch reduziert wird. Die Fenster sind gleich dreifach verglast und bieten Schallschutz, um auch an der vielbefahrenen Straße eine ruhige Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Wo es erlaubt ist, haben wir auf dem Dach Photovoltaik-Panels installiert und nutzen insgesamt fast 85 % unseres Solarstroms für die Agentur.

Die Essenz des Gebäudes ist nach wie vor vorhanden, zeitlos, offen, klar. Und innerhalb der Mauern entstehen hier statt kunstvoll behauenem und gemeißeltem Stein nun vielfältige Projekte, von denen sowohl Gustav Kemper als auch Ernst Pethig damals wohl nur träumen konnten.

 

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