Job

Zurück Erstellt von Malin Arend, Felix Busch

Ein vielfältiger Beruf – in ein einziges Projekt gepresst?!

Den eigenen Beruf vorstellen – so simpel wie schwierig war die Aufgabe für die Schüler:innen am Berufskolleg Senne, die Lust darauf hatten, sich damit auseinanderzusetzen. Eine Herausforderung, der wir Azubis, Malin und Felix, uns gestellt haben, auch wenn wir erst im ersten Ausbildungsjahr auf dem Weg zu unserem Beruf sind.
Jedes Jahr veranstaltet das BK Senne gemeinsam mit der MöllerGroup GmbH fächerübergreifend einen Wettbewerb mit einem so offenen Thema und mindestens ebenso offenen Möglichkeiten der Umsetzung. Das diesjährige Motto war eben: „Das ist mein Beruf“. Am 24. Mai 2022 fand die Präsentation der Beiträge mit anschließender Siegerehrung statt.

Aber erst einmal alles auf Anfang.
Es begann damit, dass unser Klassenlehrer den Wettbewerb in der Schule kurz vorstellte. Jedem stand frei, daran teilzunehmen. Viele meldeten sich auch direkt, ohne einen konkreten Plan zu haben. Die Begeisterung war groß. Man bräuchte auch nur einen kurzen Beitrag mit der richtigen Idee und könne bis zu 1.000 Euro dabei gewinnen, so das Versprechen. Doch die anfängliche Begeisterung hielt für viele nicht lange an. „Das Thema ist zu offen“ oder „Da habe ich neben der Arbeit keine Zeit für“ hörte man im Klassenraum. Doch ein paar blieben am Ball.

Als die Deadline schon bedrohlich nahe rückte, beschlossen wir jeweils, es zu versuchen und entwickelten erste, vorsichtige Ideen. Uns beiden stellte sich das Problem, dass wir in unserer Ausbildung schon viele unterschiedliche Bereiche unseres Unternehmens kennenlernen durften: Web, Print, Fotografie… Und innerhalb dieser Bereiche noch einmal so viele unterschiedliche Projekte und Aufgaben, dass jedes und jede davon nur einen kleinen Bruchteil unseres Berufs als Mediengestalter:in zeigen könnte. Die Vielfalt, die wir so an dem Beruf schätzen, machte es uns plötzlich schwerer als gedacht. Dennoch wurden aus den Ideen am Ende tatsächliche Projekte und wir konnten beim Wettbewerb dabei sein.

Während Malins Herangehensweise persönlich war und das entstandene grafische Projekt illustriert mit eigenen Zeichnungen das eigene Erleben des Berufs der Mediengestalterin zum Ausdruck bringt, ist Felix‘ Projekt eine Darstellung von dem Prozess der eigenen Arbeit an einem Produkt. Das Video zeigt 45 Minuten lang die Entstehung eines Verpackungsdesigns, beschleunigt auf ca. zwei Minuten. Hinzu kommt eine persönliche Note mit witzigen Effekten wie dem Sound vom Öffnen einer Energy-Drink-Dose, die das kreative Denken bei der Arbeit beflügelt. Das Video überzeugte am Präsentationstag die Jury aus Frau Möller und Frau Quest von der Möller-Stiftung und der Schulleitung der BK Senne, Frau Ewers, und konnte sich den dritten Platz sichern.

Mit der Jury tauschen wollen, um eine Siegesentscheidung zu treffen, hätten wir dabei nicht. Alle Projekte hatten eine ganz eigene Art, den betreffenden Beruf vorzustellen, waren divers und einzigartig: ein kurzer Film mit einer Message zu Nachhaltigkeit, eine besondere Farbe für einen Cracked-Look-Innenanstrich, einfach zusammenzubastelnde Hocker mit Tisch für Kinder aus Verpackungskarton, gleich ein ganzes Magazin, u.v.m. Den ersten Platz machte ein Zweier-Team von Mediengestalterinnen, das einen Flyer und einen App-Prototyp entwickelte – als Grundlage für ein Netzwerk, mit dem Berufseinsteiger bei Berufsfragen Hilfe von erfahrenen Mediengestaltern erhalten können.
Uns haben der Umfang und die Qualität der Ergebnisse ebenso wie die Vielfalt beeindruckt. Jede:r Teilnehmer:in des Wettbewerbs hat das Motto anders interpretiert und präsentiert. Aber alle waren sich einig: einfach, ein Projekt zu finden, das allein einen vielfältigen Beruf angemessen repräsentiert, ist es nicht. Und das ist eigentlich ja etwas Gutes.

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