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Zurück Erstellt von Malin Arend

Tag der Schachtelsätze, oder: Kommt die Botschaft noch an?

Aktionstage gibt es inzwischen ja zu allem, also warum nicht auch diesem hier: 25. 2., Tag der Schachtelsätze – vollkommen nutzlos für die einen, die darüber gestolpert sind oder – wie vielleicht in diesem Fall – darüber gestolpert wurden, irgendwie faszinierend für die anderen, die mit sprachlicher Finesse entweder sehr viel oder auch so gar nichts anfangen können, und trotzdem wichtig, denn ein solcher Tag widmet sich im Grunde nicht bloß einfach irgendwelchen komplizierten Sätzen, die hübsch ineinander und aufeinander gestapelt werden, sondern dem viel zentraleren Thema der Kommunikation, immerhin sind sie dazu ja da, all diese schönen und schicken und flotten und flinken und schweren und schmusigen Wörter und Sätze und die gezähmten Satzzeichen dazwischen, sie sind dazu da, Botschaften und Gefühle und Werte zu transportieren, zu kommunizieren, ja, Kommunikation, um die geht es hier heute, sie und ihre Form zu feiern, aber auch die Sinnhaftigkeit ihrer Mittel und Wege zu hinterfragen, Kommunikation, um die geht es bei diesem Text und bei unserem Miteinander und unserer Arbeit, Kommunikation mit Ihnen, mit unseren Kundinnen und Kunden und für unsere Kundinnen und Kunden wiederum mit deren Kundinnen und Kunden, Kommunikation durch Bild und Ton und Code – und eben auch durch Worte und Sätze: E-Mails, Anschreiben, Flyer, Mailings, Beiträge in unseren Magazinen, Webseitentexte, Social Media, die Liste lässt sich fortführen, und dabei kommt es gar nicht auf die Menge an, sondern auf die Qualität – was jetzt nicht heißen soll, dass kürzer besser ist, im Gegenteil, das Sprichwort „in der Kürze liegt die Würze“ ist zwar oft wahr, aber kurz ist nicht unbedingt direkt gut, wenn alle Sätze zu abgehackt erscheinen und der Rhythmus des Textes nicht stimmt, sodass die Botschaft an sich vielleicht klar ist, aber der „Spirit“ dabei fehlt, um diese zum Tragen zu bringen, der „Spirit“, der im gegenteiligen Beispiel geradezu im Wortgeäst hängenbleibt – und die Botschaft gleich mit – wenn die Sätze zu verschachtelt und unübersichtlich werden, als dass man sie noch wirklich verstehen könnte, denn am Ende gilt es, Satzlängen variieren zu können und in der Form die goldene Mitte zu finden, bei der bequeme Wege durch die Worthecken hindurchführen und dabei helfen, nicht unterwegs die Botschaft zu verlieren oder gar selbst verlorenzugehen und laut nach Hilfe rufen zu müssen – das dann aber am besten nicht in einem solchen elend langen Schachtelsatz.

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